PD Dr. Nina OrtInstitut für deutsche PhilologieLudwig-Maximilians-Universität München Schellingstraße 3 80799 München |
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Verfassen von SeminararbeitenBeim Verfassen einer Seminararbeit versetzen Sie sich am besten in die Situation eines wissenschaftlichen Autors: stellen Sie sich vor, Sie schreiben eine Arbeit für eine wissenschaftliche Fachzeitschrift. Das Publikum einer solchen Zeitschrift kennt sich in dem von Ihnen ausgewählten Gebiet schon relativ gut aus; diese Grundkenntnisse können Sie also voraussetzen und sich auf die hauptsächliche Argumentation Ihrer Arbeit konzentrieren. (Beispiel: Schreiben Sie eine Arbeit über die Romane von Elfriede Jelinek, wäre eine kurze Biographie in der Regel überflüssig, da Sie voraussetzen können, Ihre Leser kennen diese Biographie bereits.) Es gehört zu einem erfolgreichen Studium wesentlich dazu, zu lernen selbständig wissenschaftlich relevante Fragestellungen zu erarbeiten, die Sie dann in Ihrer Seminararbeit behandeln können.
Die Größe einer Pro-Seminararbeit sollte zwischen 10 und 15 Seiten, die einer Hauptseminararbeit etwa zwischen 15 und 20 Seiten betragen. Das ist nicht sehr viel: auf wenig Raum ein Problem gründlich zu bearbeiten, stellt allerdings eine große Herausforderung dar. Simulieren Sie die oben genannte Situation auch bei der formalen Bearbeitung: in diesem Falle wäre es also die Redaktion des Zeitschriftenverlages, der Sie Ihren Beitrag geben wollen.
Das wichtigste Kriterium beim formalen Aufbau Ihrer Arbeit ist Einheitlichkeit. Die Seiten sollten ebenso einheitlich formatiert sein (Buchstabengröße etwa 12 Punkte, 1-1/2-facher Zeilenabstand, bitte etwas Rand für Korrekturen lassen!) wie die Fußnoten und die Bibliographie. Wenn Sie sich für eine Methode, zu bibliographieren entschieden haben, sollten Sie diese unbedingt in der gesamten Arbeit beibehalten. Zitate und FußnotenZitieren Sie im fortlaufenden Text aus einem anderen Buch, so ist es für den Leser wichtig, diese Zitat also solches erkennen und gegebenenfalls möglichst mühelos nachschlagen zu können. Zitate werden daher in Anführungszeichen gesetzt, Zitate, die länger als 3 Zeilen sind, werden (ca. 1 cm) eingerückt (diese brauchen dann nicht in Anführungszeichen gesetzt zu werden). Sie müssen ganz genau zitieren: Auslassungen in einem Zitat werden daher mit eckigen Klammern und Auslassungspunkten [...] markiert; eigene Zusätze, die Sie in ein Zitat einfügen wollen, werden auch durch eckige Klammern und den Verweis auf Sie (Initialien) [so etwa; Anm. N.O] markiert.Beim ersten Zitat aus einem Text in Ihrer Arbeit, sollten Sie in der Fußnote die genaue bibliographische Angabe machen und auch die Seitenzahl des Zitats angeben. Bei weiteren Zitaten aus demselben Text reicht in der Folge die Angabe des Autornamens, des Kurztitels und der Seitenangabe (etwa: Luhmann, Soziale Systeme, S. 55f.) oder beispielsweise die Angabe des Autornamens, des Erscheinungsjahres des Textes und die Seitenangabe (etwa: Luhmann (1984) S. 55f.) Bibliographische AngabenDer mühseligste Teil von Seminararbeiten. Dennoch sollten Sie hier ganz korrekt arbeiten - übrigens gibt es inzwischen einige Computer-Programme, mit denen Sie Bibliographien erstellen können: aus diesen können Sie dann bibliographische Angaben jederzeit in Ihre Texte einfügen und ersparen sich so die Mühe, diese immer wieder von Neuem per Hand eingeben zu müssen.Der Sinn genauer Bibliographien ist es, dem Leser die Suche nach von Ihnen verwendeten Texten zu erleichtern. Diese Angaben sollten daher so ausführlich und übersichtlich wie möglich gestaltet sein. Ich persönlich mag die amerikanische Form der Bibliographie am liebsten. Sie sieht in etwa so aus: Jahraus, Oliver (2000): Zur Frage des Subjekts: Instanz, Operation, Selbstverständnis in Theorie, Literatur, Kunst und Medien. In: Sven Hanuschek/Nina Ort/Kirsten Steffen/Rea Triyandafilidis (Hg.): Die Struktur medialer Revolutionen. Festschrift für Georg Jäger. Frankfurt a.M. u.a.: Peter Lang. (= Münchner Studien zur literarischen Kultur in Deutschland Bd. 34). S. 158-169.Wichtig ist hier also die Reihenfolge der Angaben: Autorname, dann Erscheinungsjahr, dann der Titel des Textes und so weiter. Diese Reihenfolge führt zu einer übersichtlichen Bibliographie, die 1) alphabetisch nach Autornamen und 2) nach Erscheinungsjahr sortiert ist. (Hat ein Autor im selben Jahr mehrere Texte geschrieben, aus denen Sie zitieren, können Sie das Erscheinungsjahr entsprechend ergänzen, etwa: (1999a), (1999b), (1999c) etc.) Bei Zitaten aus dem Internet müssen Autorname, wenn möglich das Datum der Veröffentlichung, Texttitel, die genaue URL und das Datum des Zugriffs auf die entsprechende Seite angegeben werden. Ort, Nina (16.08.2004): "Ihr seid krank!" - "Ihr seid schon jetzt alle Gewinner!" PlagiateZu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie die Hinweise zum Zitieren beherzigen! Nehmen Sie die eidesstattliche Erklärung, die Sie Ihren Seminar- und Abschlussarbeiten anhängen, ernst! ReferateEin Referat dient dazu, in das Thema der jeweiligen Sitzung einzuführen. Es sollte kurz das Thema oder den Inhalt des zu besprechenden Textes vorstellen und dann einige relevante Fragestellungen herausarbeiten, die dann anschließend gemeinsam diskutiert werden können. Das heißt: es ist nicht nur interessant, was Sie verstanden haben und vortragen möchten, sondern insbesondere auch die Fragen, die Ihre Beschäftigung mit einem Thema aufgeworfen hat und die Probleme, die sich für Sie stellen bzw. die Kritik, die Sie über den jeweiligen Text äußern wollen. Ein Thesenpapier sollte Ihre Argumentationslinie in Stichworten zusammenfassen und vor allem auf von Ihnen verwendete oder weiterführende Literatur hinweisen. |
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