PD Dr. Nina OrtInstitut für deutsche PhilologieLudwig-Maximilians-Universität München Schellingstraße 3 80799 München |
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Kybernetik und Literaturtheorie16. Juli: Lacans GefangenenrätselIn diesem Text geht Lacan von einem Gleichnis aus, nach dem ein Gefängnisdirektor drei Gefangenen anbietet, sich einem Rätsel zu stellen, durch dessen Lösung einer der drei Gefangenen die Freiheit erringen könne. Der Direktor stellt daraufhin folgende Aufgabe: "Sie sind hier zu dritt. Hier sind fünf Scheiben, die sich nur durch ihre Farbe voneinander unterscheiden: drei sind weiß und zwei sind schwarz. Ohne ihm zu erkennen zu geben, welche Wahl ich getroffen haben werde, werde ich jedem von Ihnen eine dieser Scheiben zwischen den Schultern befestigen, das heißt außerhalb der direkten Reichweite seines Blicks, wobei gleichermaßen jede indirekte Möglichkeit, sie mit den Augen zu erreichen, hier durch das Fehlen jeglichen Mittels, sich zu spiegeln ausgeschlossen ist. Dem Gleichnis zufolge heftet der Direktor daraufhin jedem der drei Häftlinge eine weiße Scheibe an den Rücken, ohne von den beiden schwarzen Scheiben Gebrauch zu machen. Für die Lösung des Rätsels benötigen die drei Subjekte, wie Lacan hervorhebt, "eine gewisse Zeit" (Schriften III/S.:104). Lacan beschreibt nun die Lösung des Rätsels wie folgt: Nachdem sie sich gegenseitig eine gewisse Zeit gemustert haben, tun die Subjekte gemeinsam einige Schritte, die sie gleichzeitig das Tor durchqueren lassen. Jedes für sich wartet nun mit einer ähnlichen Antwort auf, die sich folgendermaßen ausdrücken läßt: |
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